Dienstlich bin ich mal weit östlich gelandet, kann bei Kostrzyn in Polen das AWOL aus dem Kofferraum holen.

Naturpark Warthe-Niederung
Habe mir einen Track bei Komoot zusammengestellt, es geht am nördlichen Ufer der Warthe in Richtung Osten. Der kühle Wind aus West schiebt kräftig und die Polen können auch keine richtigen Schutzhütten bauen (jedenfalls nicht auf meinem kurzen Stück), ein schräges Dach für die Hauptwindrichtung muss genügen.

Kaffee und Stulle „in einer Schutzhütte“
Der Weg wird immer mehr zum Feldweg, aber mit dem AWOL und den 42mm breiten Reifen ist das unproblematisch. Bin ja ohnehin nicht hier, um schnell zu fahren.

oben auf dem Deich lang

Warthe-Niederung
Irgendwann erreiche ich wieder Ortschaften. Es gibt vereinzelt Häuser, die ich mit meinem „Blick“ aus dem Berliner Speckgürtel als „unbewohnbare Ruine“ eingestuft hätte. Und doch haben die einen sehr lauten Kettenhund und Rauch aus dem Schornstein. Die Straßen sind deutlich schlechter als in vergleichbaren Ortschaften in Deutschland…. Ein paar Kilometer weiter wird der Quadratmeter Bauland im Gewerbegebiet von Witnica für VIER Euro angeboten. Voll erschlossen natürlich… immerhin wird hier auch gebaut und es wächst nicht nur Gras im Gewerbegebiet. Aber mir wird auch der deutliche Unterschied zum Umbruch in der DDR klar. Die Polen hatten und haben keine große Schwester mit viel Geld, die beim kompletten Systemwechsel doch hilfreich ist. Die müssen den wirtschaftlichen und sozialen „Umbau“ komplett aus eigener Kraft schaffen.

eine offizielle Radroute in Polen
Dann geht es über verkehrsarme Nebenstraßen und solche Wege wie oben wieder zurück in Richtung Kostrzyn.