Manche Dinge muss man erstmal ein wenig auf sich wirken lassen, die einzelnen Dinge für sich noch mal in Gedanken streifen, bevor es dann ein Text auf einem Blog wird.
In Ilsenburg wechsele ich vom Autositz in den Fahrradsattel, habe mir mit Hilfe von Komoot eine Anreise durchs Harzvorland und Goslar zusammengestellt.

Routenplanung abseits der Straßen

irgendwo vor Goslar
Goslar ist voll, irgendein Fest ist im Gange und ich bin eher abgeschreckt. Schnell noch was essen, dann wieder raus aus der Stadt, runter vom Asphalt. Ich nutze die „Alte Harzstraße“ und sammele dort die Höhenmeter ein, irgendwann bleibt dann noch die alte Asphaltstraße auf den Berg Schalke. Es ist etwa 14:00 Uhr, ich habe den Eindruck, dass ich der erste AWOL-Fahrer bin. Später stellt sich heraus, das Thomas aus Berlin am Vormittag bereits da war, aber einsam blieb.

„Ausschilderung“

#coffeeoutside
Ich „richte mich ein“, noch sind einige Wanderer und Stempelsammler der „Harzer Wandernadel“ unterwegs. Harald aus Hamburg meldet sich über die sozialen Medien, er wird mit seinem Sohn auch bald auftauchen.

Vater&Sohn-Räder: ein AWOL und ein Sequioa
Phillip aus Dresden taucht mit einem knallroten AWOL auf (habe leider kein Foto vom Rad gemacht…), er hat von Nordhausen den Weg über den Brocken auf Schalke gefunden, nach einigen Bemmen (für den Rest der Welt: Wurstbrote) bricht er wieder auf, die Arbeit will ihn ab Sonntag wieder sehen. So bleibt der Schnack kurz, aber wir finden doch ein paar Kritikpunkte an dem AWOL und reden über andere Räder.
Der Gipfel lehrt sich, schon ab etwa 16:00 Uhr sind wir unter uns….
Markus und Veit aus Hamburg treffen ein, auch sie waren auf dem Brocken. Markus nutzt die „fehlende Struktur“ des Unmeetings und legt die Messlatte für die Versorgung sehr hoch: es gibt mehrere Flaschen Wein und mehrere Beutel vakuumverschweißte Gulaschsuppen. Köstlich!!!

das AWOL von Veit

das Diverge von Markus

Schnacken, Schnacken….

Aussicht in Richtung Brocken

Gulaschsuppe von Markus
Wir reden über alles mögliche: Räder, Erlebnisse auf dem Rad, Familie und Jobs. Und Markus macht eigentlich die besten Geschichten aus seinen „Misserfolgen“, die für viel Unterhaltung sorgen. Irgendwann wird es dunkel, ich breche wieder auf in Richtung Wernigerode.

Abendstimmung
Die anderen vier richten sich oben auf dem Gipfel ein. Aufgrund der frischen Temperaturen trete ich auch bergab kräftig mit, damit ich halbwegs warm bleibe. Auf dem Weg zum Auto habe ich 10 Kilometer vor dem Auto ein Tief, mir ist kalt, habe Hunger, friere. Mache eine Pause irgendwo im Wald, finde noch ein paar Snacks und erreiche dann das Auto. Später packe ich meinen Schlafsack im offenen Bereich vom Bahnhof „Steinerne Renne“ aus und schlafe schnell ein. Sich dann morgens im Fluß zu waschen ist dann auch für mich ein neues Erlebnis…
Am Sonntagvormittag öffne ich den Kofferraum vom Auto und stelle für die Fahrer von der „Harzer-Roller-Bikepacking-Runde“ eine kleine Versorgungsstation zur Verfügung.

hungrige Bikepacker, das AWOL ist Nebensache
Irgendwie fällt es mir schwer loszufahren, im Harz könnte ich noch ein paar Kilometer machen, auch wenn Höhenmeter für mich eine Herausforderung bleiben werden. Und für 2019 gibt es auch schon eine Idee…
Harald aus Hamburg hat seine Vater&Sohn-Tour hier in Fotos festgehalten.